Warum Du mal bei einem Fotomarathon mitmachen solltest, sage ich Dir in diesem Artikel.
In meiner Firma gibt es eine Fotogruppe, mit der man sich immer mal wieder trifft und gemeinsam Fotos macht. Aber auch der Austausch zu Neuigkeiten bleibt nicht aus. Ein schönes Miteinander. Auch wenn es nur Arbeitskollegen sind 😉
In dieser Fotogruppe wurde letztes Jahr ein Foto-Marathon veranstaltet. Die ersten drei Plätze bekommen einen Fotogutschein bei Foto-Wiesenhavern.
Was ist ein Fotomarathon?
In Hamburg werden wohl regelmäßig solche Foto-Marathons gemacht. Zumindest wohl einmal im Jahr. Andere Bundesländer machen sowas aber auch.
Der erste Fotomarathon hat angeblich 1980 in New York stattgefunden. Inzwischen gibt es Fotomarathons in mehr als 30 verschiedenen Städten rund um die Welt (z.B. Kopenhagen, Wien, Berlin, Oslo, Kairo, Nizza, Vancouver und Sydney).
Der Fotomarathon ist kein geschütztes Konzept. Der grobe Rahmen des Fotomarathons ist jedoch weltweit gleich. Nur im Detail variieren die einzelnen Marathons untereinander. Besonders begeisterte Fans reisen von Fotomarathon zu Fotomarathon, messen sich dort mit anderen Fotografen und erkunden gleichzeitig die fotogenen Seiten der Metropolen.
Spitzenreiter unter den Fotomarathons ist bislang Wien mit einer Teilnehmerzahl von 1600 im Jahr 2011.
Ein Fotomarathon ist eine Veranstaltung, bei der die Teilnehmer ein Oberthema erhalten, welches sie mit ihrer Kamera in einer festgelegten Zeit nach eigenem Ermessen kreativ umsetzen müssen.
Natürlich gibt es aber auch hier wieder ein paar Regeln. Je nachdem werden diese allerdings auch wieder individuell gestaltet.
Die allgemeinen Regeln
Um bei einem Fotomarathon mitmachen zu können, muss man natürlich auch gewisse Regeln beachten und befolgen.
Die Regeln können von Veranstaltung zu Veranstaltung abweichen, folgende Regeln sind jedoch üblich:
- die Teilnehmerzahl ist nicht begrenzt
- für die Teilnahme wird eine Startgebühr erhoben
- jeder Fotomarathon steht unter einem Oberthema/Motto
- zu diesem Oberthema gibt es Unterthemen/Aufgaben, welche dann fotografisch umgesetzt werden müssen
- das Oberthema und die entsprechenden Themen sind bis zum Start geheim
- alle Themen müssen in einer zuvor festgelegten Zeit fotografiert sein, ein Überschreiten der Zeit hat die Disqualifikation zur Folge
- Bilder dürfen nicht bearbeitet oder verändert werden
- die Themen sind in der angegebenen Reihenfolge zu fotografieren
- die Teilnehmer können die Themen nach eigenen Vorstellungen im Rahmen und Umfang ihrer Fähigkeiten umsetzen
- ausschließlich JPEG wird als Format zugelassen und bewertet
Der Ablauf eines Fotomarathons
Jeder Fotomarathon hat für sich einen individuellen Charakter. Dies spiegelt sich auch in der Organisation und dem Ablauf wider. Jedoch gibt es auch Gemeinsamkeiten, welche in jeder Stadt gleich sind.
- die Teilnehmer melden sich im Vorfeld für die Veranstaltung an
- zum Start erhalten die Teilnehmer den ersten Teil der zu fotografierenden Themen und bekommen erst an einer Zwischenstation die nächsten Themen ausgehändigt
- im Zielbereich werden alle Bilder unmittelbar von der Speicherkarte ausgelesen
- die eingereichten Bilder werden einer Jury zur Bewertung vorgelegt und so die besten Serien ausgewählt
- ist die Bewertungsphase abgeschlossen, findet die Siegerehrung statt und die Gewinner werden mit Urkunden und Sachpreisen ausgezeichnet
Empfehlungen
Übrigens kann ich folgendes Buch sehr empfehlen, wenn man mal in Berlin ist und dort einen Fotomarathon absolviert oder einfach auch nur so, um sich Inspiration oder Tipps zu bekommen.
Ihr Foto-Reiseführer für Berlin und Potsdam
Gehen Sie mit Harald Franzen auf eine fotografische Reise durch Berlin und das nahe Potsdam: Entdecken Sie die fotografischen Highlights, entlocken Sie bekannten Motiven Neues und lassen Sie sich überraschen, was es abseits der Postkartenmotive noch gibt. Lassen Sie sich von den Fotos, den Tipps, den Tourenempfehlungen, der Geschichte und den Geschichten und vielem mehr inspirieren! Sehen Sie Berlin und Potsdam mit neuen Augen!
Ran an de Buletten:
- Berlin – von Preußen in die NS-Zeit
- Straßenfeste und Umzüge
- Berliner Mauer
- (Ost-)Berlin – Hauptstadt der DDR
- Berlin am Wasser
- West-Berlin
- Berlin bei Nacht
- Grünes Berlin
- Streetart
- Das neue Berlin
- Museen, Ausstellungen und Events
- Potsdam
- Sieben Fototouren
Bei dem Firmeninternen Fotomarathon mitmachen
So in etwa wie oben beschrieben, lief dann unser Fotomarathon auch ungefähr ab. Wir hatten noch keine Ahnung von dem Oberthema und von den jeweiligen Unterthemen, als wir uns morgens in einem Café trafen. Wir waren 6 Leute und hatten wirklich Spaß – also ich zumindest. Zu beachten war, dass die Fotoserie in gewisser Weise einen Stil aufweisen sollte. Das habe ich leider im Gegensatz zu den anderen nicht ganz so beachtet. Während des Marathons habe ich auch ehrlicher Weise daran gar keinen Gedanken verschwendet. Denn teilweise war es schon echt knackig zu dem jeweiligen Oberthema und Unterthema sich etwas fotografisch ansprechendes auszudenken.
Dazu kommt, dass Du die Themen – zumindest bei unserem Fotomarathon – von oben nach Unten abarbeiten musst, da man nur ein Foto machen darf und das nächste Foto direkt das nächste Thema sein muss. Außerdem musste man nach dem Marathon seinen SD-Karte direkt abgeben und die Fotos zur Sichtung übertragen. Das heißt, es wurde und durfte nichts am Bild verändert und / oder bearbeitet werden. Auch mal was neues für mich.
Die Themen
Die Themen bei unserem Fotomarathon waren folgende:
Oberthema: Im Wandel der Zeit
Unterthemen Teil 1:
- Wie alles begann (einschl. Startnummer)
- Trampelpfade
- Kahlschlag
- Spurensuche
Laufzeit 10:30 Uhr bis 12:30 Uhr / Nächste Treffpunkt
Unterthemen Teil 2:
- Neubau
- Widerspruch (besondere Bewertung)
- Paradies auf Erden
- Ich will alles
Laufzeit 12:30 Uhr bis 14:30 Uhr / Nächste Treffpunkt
Unterthemen Teil 3:
- Überleben
- Kommunikation
- Moderne Jagd
- Endlich Ruhe
Laufzeit 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr / Nächste Treffpunkt
Und los gehts – Im Wandel der Zeit – Teil 1
Wie alles begann (einschl. Startnummer)
Auf los gehts los. Vom ersten Treffpunkt aus, also dem Café sind wir erstmal in einer Dreiergruppe losgezogen. Meine Startnummer war die 39. Das Oberthema lautete wie oben geschrieben Im Wandel der Zeit. Das erste Unterthema dazu Wie alles begann (einschl. Startnummer) Also erstmal überlegen was man denn für ein Foto machen könnte, wo eine 39 mit auftaucht. Eventuell eine Hausnummer oder sowas. Dazu dann im Wandel der Zeit. Nach kurzer Zeit überlegen und suchen, habe ich zwar keine 39 gefunden, aber ein älteres Gebäude und daneben direkt ein Modernes. Das fand ich recht passend zum Thema. Dazu dann mein iPhone mit der 39 drauf. Natürlich sei auch gesagt, das Ganze ist natürlich subjektiv zu betrachten. Jeder Mensch hat andere Ideen und würde es wahrscheinlich auch anders machen als man selbst.
Trampelpfade
Als nächstes kam das Unterthema Trampelpfade. Auf dem Weg lag direkt so eine Art kleiner Trampelpfad in Richtung Isebekkanal und U-Bahnstation Hoheluftbrücke. Also warum nicht schnell den fotografieren und das Unterthema damit abhaken.
Kahlschlag
Wir gingen an der U-Bahnstation Hoheluftbrücke vorbei einen Parkweg entlang und kamen wir zum “Eimsbüttler Modell”. Mittlerweile hatte ja auch schon der Herbst so langsam Einzug erhalten und somit lag es nahe einen Kahlschlag in Form eines Baumes und seines verlorenes Laubes abzulichten.
Spurensuche
In Hamburg gibt es sogenannte “Stolpersteine”, mit diesen möchte der Kölner Künstler Gunter Demnig seit 1995 durch kleine Gedenksteine an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft vor deren früheren Wohnorten erinnern. Stolpersteine sind Betonwürfel im Format 10 x 10 x 10 cm, die auf ihrer Oberseite mit einer Messingplatte versehen sind, auf der die Lebensdaten eines Opfers eingraviert werden.
In diesem Fall habe ich um das Thema Spurensuche abschließen zu können, diese Steine mit meinem iPhone, welches eine Lupe zeigt, fotografiert. Die Steine erinnern an damals. Also im Wandel der Zeit…
Kleines Päuschen – Im Wandel der Zeit – Teil 2
Ein kleines Päuschen mit einer Stärkung haben wir hier dann auch noch eingenommen. Eine Currywurst mit Pommes an einem Imbiss geht immer und war kulinarisch in Ordnung.
Neubau
Nachdem wir unseren zweiten Zettel mit den neuen Themen an unserem Treffpunkt abgeholt haben, machten wir uns frisch gestärkt weiter in Richtung Hafen City in Hamburg. Als Neubau kann man dort ja einige viele Neubauten fotografieren. Das Spiegelgebäude finde ich allerdings am imposantesten – mal abgesehen von der Elbphilharmonie. Aber so weit sind wir dann doch nicht mehr gelaufen. Dabei sei angemerkt, dass wir neben unseren Beinen und Füßen auch die U-Bahn verwendet haben.
Widerspruch
Das extra bewertete Bild. Was liegt näher, als Betonbauten in der Hafen City und die Natur zu verbinden? Das ist doch Widerspruch genug oder nicht? Auf einer Treppe in der Hafen City fiel mir dieses Blümchen auf und somit lichtete ich dieses ab um das Thema Widerspruch absolvieren zu können.
Paradies auf Erden
Von der Hafen City sind wir dann weiter mit der U-Bahn bis zur U-Bahnstation St. Pauli gefahren und mittlerweile hat sich einer unserer Mitstreiter (wir waren ja zu Anfang eine Dreiergruppe) abgesetzt und wir machten zu Zweit weiter. Auch nicht schlimm. Da gerade der Hamburger Dom stattfand, sind wir hier mal rübergelaufen, in der Hoffnung wir finden etwas um das Thema Paradies auf Erden abschließen zu können. Dazu sei gesagt, dass das gar nicht so einfach war. Lauf mal in Hamburg rum und finde was passendes zu dem Thema. Gotteshäuser kommen dem eventuell noch nahe. Naja schlussendlich habe ich dann auf dem Dom eine Bude gesehen, die dieses Männchen mit Harfe auf einer Wolke sitzend als Anbau hatte. Warum nicht. Damit war das Thema auch erledigt. So langsam wurde es dann aber doch auch etwas anstrengend.
Ich will alles
Weiter auf dem Dom fand ich diese Zuckerschlangen ziemlich ansprechend. Ich will alles hätte ich auch so sagen können. Aber dies wäre definitiv zu ungesund. Lecker sahen sie aber auf jeden Fall aus.
Es neigt sich dem Ende zu – Im Wandel der Zeit – Teil 3
Den dritten zettel abgeholt und zum Endspurt eingeläutet. Wie schon oben erwähnt, so langsam wurde es dann doch anstrengend. Vor allem das viele gelaufe schlaucht auf Dauer.
Überleben
Wir kamen vom dritten Treffpunkt an einem Zaun mit einem Feuerwehrschild vorbei. Zwar hatte dies nichts mit Im Wandel der Zeit zu tun (bis auf den Zaun selbst), aber zumindest das Unterthema Überleben wäre damit denke ich gut erledigt. Also das Foto gemacht und weiter ging es in Richtung Reeperbahn und später dann noch in den Planten un Blomen Park.
Kommunikation
Wie so oft, sind viele Straßenschilder beschmiert – pardon, künstlerisch verschöner worden. Entweder mit mit Graffitis, Sprühtags oder Aufklebern. Wie in diesem Fall. Kommunikation ist alles, denn Heck liebt Dich 🙂
Gesehen auf einem Straßenschild und für lustig empfunden.
Moderne Jagd
Direkt im Vorbeigehen wurde dieser GLS-Transporter von zwei Polizisten aufgehalten. Quasi die Moderne Jagd. Warum auch nicht. Das Thema war äußerst schnell erledigt und ich musste gar nicht lange nachdenken als ich das Foto machte. Überhaupt war ich mittlerweile wirklich geschafft und müde vom überlegen und wie gesagt – vor allem dem rumgelaufe.
Endlich Ruhe
Endlich Ruhe! Das letzte Thema. Wir haben es in den Planten un Blomen Park in Hamburg geschafft. Übrigens ein sehr schöner Ort um zu entspannen und das mitten in der Hamburger Innenstadt. Wer in Hamburg ist, sollte sich diesen Park definitiv mal anschauen.
Nachdem wir alle unser letztes Foto gemacht haben gingen wir gemeinsam zum letzten Treffpunkt um dort nochmal den Abend ausklinge zu lassen und unsere Bilder abzugeben. Die Jury wird dann im Laufe der Zeit die Bilder anschauen und entsprechend bewerten.
Das Ergebnis
Das Ergebnis des Fotomarathon war dann folgendes: 3. Platz!
Das hat mich natürlich gefreut. Man muss aber auch klar sagen, dass die beiden Fotografen vor mir, eben die oben angesprochene durchschaubare Serie hatten. Also dass alles eine Art Stil hat. Also alles in Schwarz-Weiß, oder in Schräglage und so weiter. Darauf hatte ich dummerweise ja nicht so geachtet. Aber hey, man lernt ja nie aus und für das nächste Mal bei einem Fotomarathon wird sich dann daran gehalten.
Warum Du einen Fotomarathon unbedingt mal mitmachen und ausprobieren solltest
Ich habe vorher noch nie solch einen Fotomarathon mitgemacht und fand es total spannend zu sehen, wie andere “Mitspieler” ihre Fotos erstellen und auf was für Ideen sie kommen. Außerdem ist es auch für sich selbst eine super Sache um sein kreatives Auge zu fördern und zu schulen. Man kommt aus seinem eingefahrenen Fotoauge heraus. Also wenn Du immer nur Models oder Landschaften wie ich es tue fotografierst, dann kannst Du mit solch einem Fotomarathon auch mal wieder einen erfrischenden Blick für was Neues bekommen. Deshalb lege ich Dir ans Herz mal solch einen Fotomarathon zu besuchen. Schau wie Du es findest und Deine eigene kreative Ader förderst. 🙂
Ich werde definitiv mal wieder bei solch einem Fotomarathon mitmachen. Man muss aber auch sagen, dass es nach einiger Zeit dann doch in eine Art Anstrengung ausartet, da man dann doch etwas Zeitdruck bekommt, einem die Beine vom laufen weh tun und man irgendwann nur noch froh ist seine Themen gut abgearbeitet zu haben.
Eine Erfahrung ist es aber auf jeden Fall wert!
Mein genutztes Equipment war mal wieder:
- Kamera: Canon 70D * | (Erfahrungsbericht)
- Objektiv: Canon 10-18mm IS STM Ultraweitwinkel * & Canon 50mm 1.8 STM *
- ND-Filter: Haida 1.8 Slim ND-Filter *
- Stativ: Rollei Rock Solid Beta Carbon Stativ * | (Erfahrungsbericht)
- Stativkopf: Rollei T-5S Kugelkopf * | (Erfahrungsbericht)
- Kabelfernauslöser: einfaches Pixel Gerät *
- Speicherkarte: San-Disk 16GB Extreme Pro (Class-10) *
Damit fotografiere ich!
Ich zeige Dir meine komplette Fotoausrüstung, mit der ich unterwegs bin. Neugierig?
Meine Fotoausrüstung
Eure Erfahrungen
Wie sind Eure Erfahrungen mit Fotomarthons? Habt ihr schon mal einen mitgemacht? Hattet ihr Spaß dabei oder werdet ihr sowas nicht nochmal machen?